Über die Osteopathie

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Matthias Kramer Osteopathie Augsburg Praxis

Kleiner Exkurs in die Geschichte der Osteopathie

Entgegen mancher Vermutungen, die Osteopathie sei auch eine Heilweise aus dem fernen Asien wurde die Osteopathie stattdessen im ehemaligen „Wilden Westen“ der USA ins Leben gerufen. Ihr Begründer, Andrew Taylor Still war zugleich Bauer, Geistlicher und Mediziner wie sein Vater schon vor ihm, und verfügte über eine sehr gute Beobachtunsgabe für natürliche Vorgänge.

Die Möglichkeiten der Medizin zu diesen Zeiten waren sehr begrenzt, zudem waren die Anwendungen oft eher lebensgefährlich als lebenserhaltend, wie z.b. der Aderlaß oder die Verabreichung von hochgiftigen Metallen.

Still hatte eine Ehefrau und mehrere Kinder an Infektionen verloren und wollte es nicht länger hinnehmen, diesen Gefahren schutzlos ausgeliefert zu sein. So begab er sich auf die Suche nach einer grundlegenderen,natürlichen Heilmethode und begann den menschlichen Körper intensiv zu erforschen und zu beobachten. Er führte anatomische Studien durch und entwickelte seine eigene Behandlungsmethode, die er Osteopathie nannte. Dieser Begriff setzt sich aus Osteo (der Knochen) und Pathie (die Erkrankung) zusammen, weil Still annahm, daß Krankheit ihren Ursprung von den Knochen nimmt.

Der Name „Osteopathie“ ist geblieben, das heute Wissen um die Ursache von Erkrankungen ist natürlich wesentlich differenzierter geworden. Zudem hat sich die Osteopathie im Lauf der fast 200 Jahre ihres Bestehens beständig weiterentwickelt.

Osteopathie als manuelle Medizin

Von der USA hat die Osteopathie früh den Weg nach England gefunden, und von dort aus nach  Frankreich und Belgien. Auch in Deutschland hat sie sich in den letzten 20 Jahren immer mehr etablieren können.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Osteopathie sind, daß der menschliche Körper eine Einheit darstellt und über starke Selbstheilungs-und Regulationskräfte verfügt. Mit anderen Worten, der menschliche Körper ist hochintelligent, sonst könnte er sich in seiner Komplexität mit seinen Milliarden von Zellen nie selbst organisieren. Er weiß im Grunde genau, was ihm fehlt und wie sein Zustand sein sollte. Löst der/die  Osteopath/in nun durch verschiedene Ursachen entstandene Blockaden des Körpers durch seine manuelle Arbeit und schafft damit ein Milieu, in dem die Selbstheilungskräfte wieder zum Tragen kommen können, wird der Körper von sich aus den für ihn bestmöglich erreichbaren Zustand wieder einstellen.

Mittels spezieller Handgriffe und im ständigen Abgleich mit dem Körper verbessert der/die  Osteopath/in die Beweglichkeit des Knochengerüst, der Skelettmuskulatur sowie des versorgenden Nervensystems, löst Spannungen in verschiedensten Geweben, mobilisiert Organe und regt die Durchblutung und Entstauung als wesentlicher Faktor für Heilung an. Seine Fähigkeiten und sein Wissen erwirbt der Osteopath in der Regel in einer fünfjährigen Ausbildung und auf weiterführenden Schulungen.

Gesundheit auf drei Säulen

In der Osteopathie werden drei Systeme des Körpers unterschieden:

  1. das „Parietale System“, das das Muskel-und Sklettsystem beeinhaltet,
  2. das „Viscerale System“, das die inneren Organe umfaßt und
  3. das „Craniosakrale System“, das für die Osteopathie spezifisch ist, und das Zusammenwirken von Kopf und Wirbelsäule bis zum Steißbein beschreibt.

Dementsprechend wird von Parietaler, Visceraler und Craniosakraler Osteopathie gesprochen, im Grunde genommen bildet die Trennung aber  nur ein Konstrukt und der Therapeut muß wählen welche Kombination aus den verschiedenen Bereichen für den speziellen Patienten sinnvoll sind.

Vom Atem bis zur Zelle

Grundsätzlich ist im gesunden Körper alles in Bewegung, auch wenn uns das in den meisten Situationen nicht bewusst ist. Am ehesten spüren wir den regelmäßigen Herzschlag oder die Atmungsbewegung des Brustkorbs. Aber auch alle anderen Organe und Gewebe im Körper, selbst die Knochen (z.B. am Schädel) und jede einzelne Zelle sind in ständiger Bewegung. Im eigenen Rhythmus verändern sie ständig ihre Lage in spezifischen Bewegungsmustern und sei es auch nur geringfügig. Diese Dynamik ist eine wesentliche Vorraussetzung für Gesundheit. Wird sie durch Gewebsspannungen, Blockaden und Einschränkungen nach Unfällen oder Gewohnheitshaltungen limitiert, dann kann das im Laufe der Zeit über degenerative Prozesse zu Krankheit führen, deren deutlichstes Symptom der Schmerz ist (z.B. Bandscheibenvorfall).

Der Körper als Sammelbecken

Im Laufe des Lebens sammelt jeder Mensch Spuren von kleinen oder größeren Verletzungen oder Belastungen welcher Art auch immer (z.B. auch Dauerstreß) im Körper an. Idealerweise kann sich der Körper auf unterschiedlichen Ebenen anpassen und die Belastungen kompensieren. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Grad. Wird diese Schwelle überschritten, kann schon ein kleines zusätzliches Ereignis eine Symptomatik auslösen, z.B. einen Nackenschmerz. Behandelt der Therapeut dann nur den Nacken, kann es gut sein, daß sich auf lange Sicht keine Besserung einstellt, weil die Ursache der Nackenbeschwerden in einer anderen Körperregion zu finden ist.

Ziel der Osteopathie ist es deshalb, durch eine Beurteilung des ganzen Körpers genau diesen verursachenden Faktoren auf die Spur zu kommen und diese zu behandeln. Der Körper wird somit als Ganzes betrachtet.

Die Untersuchungstechniken  in der Osteopathie bestehen zum Teil aus Bewegungstests der Wirbelsäule, sowie der anderen Knochen, Muskeln und Faszien, aber auch aus der Testung der Beweglichkeit und Eigendynamik der inneren Organe und dem Spüren der feinen Gewebsbewegungen, die einen Aufschluß über die Freiheit des untersuchten Areals geben. Somit ist das wichtigste Handwerkszeug der Osteopathie der täglich trainierte Spürsinn.

Zur Selbstheilung bewegen

Die Hände dienen nicht nur der Diagnose, sondern auch als hochsensible Werkzeuge für die Therapie. Durch gezielten Druck, Manipulationen oder auch sehr sanfte manuelle Techniken löst der/die Osteopath/in Blockaden und Spannungen und regt damit den Körper des Patienten an, Struktur und Beweglichkeit wiederzufinden. Im Zusammenarbeit mit dem Körper führt er die eingeschränkten Strukturen soweit möglich in ihre gesunde ursprüngliche Dynamik zurück.

Da der Körper ein Gedächtnis für sein Ursprungs- oder Idealzustand besitzt, wird er sich, falls die Veränderung noch nicht irreversibel geworden ist, nach und nach reorganisieren und sein Gleichgewicht wiedererlangen, im besten Fall stellt sich der gesunde, schmerzfreie Zustand wieder ein.

Aber auch bei bereits geschädigten Strukturen, z.B. bei einer Arthrose eines Gelenks, können Verbesserungen des umgebenden Milieus,bzw. der Begleitumstände eine deutliche Schmerzlinderung erzielen.